Nach dem Urlaub ist vor dem Urlaub

Nach dem Urlaub ist vor dem Urlaub

Juli 12, 2020 0 Von anjali

Oder es bleibt einfach ein Gefühl von Urlaub – dauerhaft im Alltag. Bis jetzt kehrt der neue Alltag erst langsam ein und man muss sich an sein neues Zuhause noch etwas gewöhnen. Aber wir fühlen uns sehr wohl und bekommen langsam ein bisschen Routine. Alles hat seinen passenden Platz. Ich weiß wo etwas seinen richtigen Ort hat (auch die Art des Einräumens macht einen Unterschied, damit es gut passt) und Sven hat ja mich, um etwas zu finden – eigentlich wie zu Hause. Perfekt also.

„In Frankreich ist alles größer.“

Die ersten vier Nächte unserer dritten Woche haben wir auf einem Camingplatz bei Landéda verbracht (Camping de Abers) und hatten einen Stellplatz direkt am Strand. Wir hatten uns diesen Ort ausgesucht, weil die Bucht sehr gut zum Kiten geeignet sein sollte. Leider hatten wir in der Zeit nur ganz wenig Wind, weshalb es bei SUPen und Skimboarden geblieben ist. Das Wasser war so kristallklar, dass man beim SUPen immer bis zum Grund schauen und dabei kleine Fischschwärme und die Pflanzen bewundern konnte. Die ersten beiden Tage, Montag und Dienstag hatten wir auch Sonne pur und konnten, nachdem wir gearbeitet hatten, die Sonne am Strand genießen. Am Dienstag bot sich meine Mittagspause sogar an, um eine kurze SUP-Runde zu drehen.
Mittwoch und Donnerstag war das Wetter eher Bescheiden, was sich auf das Internet ausgewirkt hat. Der Empfang war deutlich schlechter.

Höchste Zeit also, weiter in den Süden zu fahren, wo es auch deutlich wärmer ist. Nur 100 km machen 2-3 Grad wärmer aus. Wir sind zur Halbinsel von Quiberon gefahren, wo es auch super Kitespots gibt und traumhafte Strände zum Wellenreiten. Doch die Wellen und der Wind waren für uns leider an den beiden Tagen, die wir dort waren zu klein und zu wenig. Ganz ungeplant hatten wir Freitag auch wieder einen Strandtag und konnten die zahlreichen Kiter und Strandsegler, die trotz wenig Wind draußen sein konnten, beobachten. Um noch ein wenig aktiv zu werden, haben wir danach unsere Longboards geholt und sind zu einer nahe gelegenen Festung gefahren, die wir die ganze Zeit von Weitem sehen konnten. Es handelte sich dabei um eine militärische Festung, die anscheinend heute noch benutzt wird. Die nächste Nacht haben wir ebenfalls auf einem schönen Platz mit Blick auf das Meer südlich von der Festung verbracht.

Als wir am nächsten Morgen aufgewacht sind, wurden wir vom Wellenrauschen geweckt, was mich direkt zum Meer gelockt hat. So startete mein Tag mit morgendlichem Schwimmen im Meer. Das Meer war spiegelglatt und am Himmel keine Wolke. Wir waren jedoch wieder auf der Suche nach Wind. Nachdem wir eine kurze Rundfahrt um die Halbinsel von Quiberon gemacht haben sind wir zu der Buch von Le Men Du gefahren, was angeblich eine Bucht zum Kiten sein soll, wir mussten jedoch feststellen, dass sie das nur in der Nebensaison ist. Trotzdem konnten wir einen sehr schönen Strandspaziergang machen und bei Ebbe ganz viele Muscheln finden, die allerdings noch zu klein waren. Nur ein paar Venusmuscheln in der richtigen Größe (4 cm) konnten wir mitnehmen. Das war perfekt, da wir diese noch nicht gekostet hatten. Die nächste Nacht haben wir anschließend bei Plage de Sorlock verbracht, bei der die Polizei die Standgebühr (6 €) für die Wohnmobile auf dem offiziellen Stellplatz persönlich heute früh (wie ausgeschrieben) eingesammelt hat. Kann man sich in Deutschland kaum vorstellen – scheint hier aber ganz normal zu sein. Auf dem Weg dorthin sind wir an zahlreichen Salzbänken vorbeigefahren die neben Austernfarmen hier überall zu finden sind.

Also wir von dort heute früh weggefahren sind, um uns die mittelalterliche Altstadt von Guèrande anzuschauen, sind wir an einer Austernfarm, Ets BARREAU Huîtres & Coquillages, vorbeigefahren, wo ich mir spontan ein paar Austern mitgenommen habe. Es gab mehre Sorten und um den Unterschied herauszufinden habe ich von jeder 1-2 Stück gekauft.
Um zur Altstadt von Guèrande zu gelangen, muss man erst die alte Stadtmauer durchqueren. In der Altstadt findet man im Zentrum die Kirche und drum herum viele kleine Läden, Ateliers und Créperien. Definitiv ein Ausflug wert!
Anschließend haben wir einen Strand-Zwischenstop am Plage de Monsieur Hulot gemacht, wo einst in den 50er Jaques Tati eine traumhafte Filmkulisse in der Bucht für seinen Film „Die Ferien des Monsieur Hulot“ gefunden hatte. Der steinernde Pier, die schwarzen Felsen und der feine Sandstrand machen die Bucht zu einer ganz besonderen Kulisse.

Jetzt sind wir an unserem Ort, wo wir in Ruhe die nächste Woche starten können angekommen. Ein kleiner Stellplatz an einem einsamen kleinen Hafen in der Nähe von Bouin. Gemütlich konnten wir draußen unser Abendbrot genießen und ich meine Austern verköstigen. Von großen bis kleinen hatte ich unterschiedliche ausgesucht. Mit etwas Zitronensaft lassen sie sich am besten genießen. Wobei ich sagen muss, dass ich ihnen noch etwas skeptisch gegenüber stehe. Sie schmecken zwar ganz gut (mit viel Zitrone) aber die Vorstellung ein Lebewesen bei lebendigem Leib zu verzehren ist nichts wodran man dabei denken sollte. Jetzt gönne ich mir erstmal eine heiße Dusche in der Natur und mit Blick auf den Sonnenuntergang und freue mich auf die nächste Woche.
Bin gespannt, was wir dort erleben werden!