Entdeckungsreise von Charente-Maritime bis Bordeaux

Entdeckungsreise von Charente-Maritime bis Bordeaux

Juli 28, 2020 0 Von anjali

Die letzte Woche startete mit einem entspannten Inselvergnügen im Süden vom Pays de la Loire, dem Departement Charente-Maritime, und endete an der atemberaubenden Atlantikküste mit weißen, langen Stränden. Neben Städte Erkundung, Sightseeing, SUPen & Kiten konnten wir auch endlich wieder unser Surfbrett gegen Ende der Woche rausholen.

Surfen am Strand von Carcans

Die erste Hälfte der letzten Woche haben wir auf der Îl de Ré verbracht. Unser Stellplatz auf dem Camping Platz, Campéole le Platin, in Rivedoux-Plage war direkt am Strand. Wir hatten einen traumhaften Blick auf die Bucht und den Kitestrand, sodass wir während des Arbeitens immer den Kitespot im Auge haben konnten. Am Mittwoch war der Wind morgens auch endlich etwas stärker, sodass wir um 7:00 Uhr bis um 9:00 Uhr vor der Arbeit kiten konnten. Die windstillen Abende konnten wir zudem sehr gut mit SUPen verbringen

Am Donnerstag konnten wir nach der Arbeit die Insel erkunden und unser Weg führte zur Westküste. Auf dem Weg zu einem Strand lernten wir die stylischen, einheimischen Baudet-du-Poitou-Esel kennen. In meinem Reiseführer (jetzt konnte ich endlich wieder meinen zweiten Dumont zur Französischen Atlantikküste rausholen) habe ich danach gelesen, dass diese Esel früher Unterhosen, so genannte culottes, getragen haben. Das hätten wir gerne gesehen. 🙂

Nach einem Nachmittag am Strand an der Westküste haben wir uns noch den ältesten Leuchtturm Frankreichs angeschaut – Phare des Baleines. Nachdem wir die 257 stufige Wendeltreppe hinaufgestiegen sind, hatten wir einen atemberaubenden Blick über die Îl de Ré und konnten die Küste und den kleinen älteren, ehemaligen Leuchtturm direkt nebenan bewundern.

Anschließend haben wir die Insel verlassen und haben auf einem Parkplatz bei La Rochelle übernachtet, da wir am nächsten Tag die Stadt anschauen wollten. La Rochelle hat uns als Stadt mit ihren alten Gebäuden, den drei mittelalterlichen Türmen und riesigen Yachthäfen sehr gefallen. Allerdings konnten wir feststellen, dass es auch deutlich touristischer und überlaufener war. Also haben wir die Stadt wieder verlassen und unser Weg führte uns weiter südlich nach Rochefort. Dort haben wir einen kurzen Zwischenstop zu einem Free Shop gemacht, um uns eine neue Simkarte für unsers mobiles Internet zu kaufen. Da es schon recht spät war haben wir dort in der Nähe wieder auf einem Parkplatz bei einem Supermarkt übernachtet, wo es auch öffentliche Waschmaschinen gab. Auf dem Campingplatz auf der Insel konnten wir unsere normale Wäsche sehr gut waschen und lufttrocknen. Unsere Kochwäsche hatten wir uns für diese 18 kg Waschmaschinen aufgehoben, die es überall bei Supermärkten gibt. Neben waschen kann man dort auch direkt die Wäsche trocknen.

Am Samstag war das Wetter bewölkt, sodass wir den Vormittag gut damit verbringen konnten unseren Camper wieder ordentlich umzuräumen und zu putzen. Danach ging es in ein kleines Fischerdorf an der Seudre, Mornac-sur-Seudre. Neben einer mittelalterlichen Markthalle, süßen kleinen Gassen, einem verträumten Hafen und Austern-Fischerhütten am Fluss fanden wir leider auch viele touristischen kleine Läden und viele Touristen vor.

Nach einem Spaziergang durch das Dorf ging es wieder weiter südlich bis nach Royan, wo wir lange auf die Fähre warten mussten. Nach zwei Stunden Wartezeit in der Autoschlange konnten wir endlich die Gironde überqueren und wir hatten Glück, dass wir noch rechtzeitig zum Sonnenuntergang an der Küste in Le Pin Sec angekommen sind. Le Pin ist ein Ort zum Surfen. Es gibt viele Surfcamps dort, ein paar Essensbuden und viel mehr nicht. Am Strand liegen noch alte Bunkerreste. Da wir am nächsten Vormittag in Lacanau ein neues Kite abholen wollten, sind wir noch ein Stück in die Nähe dorthin gefahren und haben auf einem kostenpflichtigen Wohnmobilstellplatz am See bei Maubuisson übernachtet. Zum zweiten Mal wurde dort morgens die Gebühr wieder von der Polizei eingesammelt – das scheint es also öfters hier zu geben.

Sonntagmittag hatten wir uns mit einem Franzosen verabredet von dem wir ein etwas größeres Kite, 13,5 m², abkaufen wollten, damit wir auch bei weniger Wind besser kiten können. Wir hatten dazu auf LeBonCoin (französische Ebay Kleinanzeigen) lange gesucht und das Angebot hörte sich sehr gut an. Zum Glück war es das auch und nun können wir eine größere Windrange bedienen.
Doch erstmal ging es nun endlich mal wieder zum Surfen. Wir hatten uns dafür Carcans-Plage ausgesucht, wo es auch einen Campingplatz direkt am Meer gab. Leider war dieser komplett ausgebucht. Den Nachmittag haben wir aber trotzdem dort am Strand mit Surfen verbracht, was mal wieder sehr viel Spaß gemacht hat. Allerdings waren die Wellen und die Strömung nicht ganz anfängerfreundlich, weshalb wir nur auf wenigen Wellen gut surfen konnten.
Da am Montagabend der Wind vielversprechend aussah für unser neues Kite und Mat uns einen guten Kitespot am See bei Hortins empfohlen hat, suchten wir uns einen Wohnmobilstellplatz direkt dort aus. Der See war im Vergleich zum Meer total friedlich. Auf einem langen Steg sind wir dem Sonnenuntergang entgegengelaufen und konnten auf einer Bank die Ruhe genießen und dabei den Blick über das orange leuchtende, spiegelglatte Wasser schweifen lassen.

Und wir fanden zum Glück auch einen schönen Stellplatz, sodass wir am Montag auch gut draußen sitzen konnten zum Arbeiten. Leider hatten wir nur etwas Probleme mit dem Internet. Bis die neue SIM Karte in unserm TP Link funktionierte dauerte es und danach war der Empfang den ganzen Tag relativ schlecht. Vermutlich lag es an der Anzahl der Leute die dort an der Küsten im Netz sind. Um 17:00 Uhr testete ich dann unser neues Kite, was sich sehr gut fliegen lässt (Ozone Catalyst). Leider war der Wind jedoch zu schwach zum richtigen Fahren auf dem Wasser.
Aufgrund der schlechten Internetverbindung haben wir uns dann entschieden Richtung Bordeaux zu fahren, wo wir von Montag auf Dienstag auf einem freien Naturstellplatz an einem See standen.

Über einen Kitelehrer, den wir auf dem ersten Stellplatz am See getroffen hatten, haben wir von einem sehr gutem Bio Weingut, Chateau d’Esther, hier in der Nähe erfahren, wo man Weinproben machen kann aber auch viel zu der Umsetzung erfährt. Mit dieser Weinprobe haben wir unseren heutigen Feierabend ausklingen lassen und das gute ist, hier gibt es auch einen wunderschönen Stellplatz direkt beim Weingut, den man mit dazubuchen kann. Man bekommt Besuch von Hühnern, sitzt unter Pflaumenbäumen und blickt auf die Weinfelder. Mehr Natur und Landfeeling geht kaum. Und der Weißwein schmeckte traumhaft!

Morgen wollen wir uns Bordeaux anschauen und danach schauen wir mal, wo es uns die Woche noch hinverschlägt und wozu wir noch Lust haben.