
Canyoning Abenteuer und Lagerfeuer am Strand
In den letzten beiden Wochen war recht viel los, weshalb ich leider jetzt erst zum Schreiben komme. Ich war die 11. Woche in Portugal – erst in den Bergen, dann am Meer. Für die 12. Woche flog ich nach Hannover, wovor ich etwas Angst hatte wegen der aktuellen Bedingungen. Es hat zum Glück alles sehr gut geklappt und ich bin gesund und munter wieder zurück in Porto angekommen.
Wir starteten die 11. Woche mit einem Kurzarbeitstag in den Bergen. Nachdem wir die letzten beiden Tagen mit Klettern und Krakseln verbracht haben fuhren wir wieder weiter Richtung Porto, da wir für Montag eine Canyoning Tour in Arouca gebucht hatten. Um 9:00 Uhr trafen wir uns mit unserem sehr erfahrenen Guide, Gonzales, von der Agentur Clube do Paiva – The River Experts. Wir waren die einzigen Teilnehmer, was sehr gut war, da wir die Tour perfekt auf unser Level anpassen konnten. Neben dem Guide waren zudem noch zwei weitere Kollegen dabei, die gerade noch angelernt wurden. Mit dem Transporter fuhren wir eine schmale kurvenreiche Straße durch kleine Dörfer hinauf in die Berge. Links unten neben der Straße sah man irgendwann den Fluss Paiva. Das Ziel konnte also nicht mehr weit sein. Wir fuhren bis zum Ende der Straße, welche in einem kleinen Dorf in den Bergen am Seitenarm Rio Frades endete. Das Dorf stammte noch aus der Bergbauzeit nach dem ersten Weltkrieg, als die Bergbauarbeiter sich hier niederließen, um in den Minen für die Wolframförderung zu arbeiten.

Wir parkten, zogen Neoprenanzüge an und wanderten ca. 20 min flussaufwärts vorbei an den alten Minen bis wir zu einer kleinen steinernden Brücke kamen. Dort ging es dann ins Wasser. Kurz übten wir noch das Abseilen, was für uns allerdings eine Leichtigkeit war, da wir es erst am Tag zuvor beim Klettern geübt hatten. Also ging es los! Wir liefen im Flussbett entlang und langsam flussabwärts. Und dann kamen wir schon zum ersten Wasserfall, der 7 Meter hoch war. Dort sprangen wir hinunter, um schon einmal für die nächsten höheren Sprünge zu üben, denn die nächsten Wasserfälle sollten noch höher sein. Unser Guide ließ uns immer die Option, uns auch abseilen zu können. Doch das Kribbeln im Bauch bekommt man nur im freien Fall. 😉 Kleinere Passagen mussten wir uns abseilen. Beim nächsten Wasserfall, der 10 Meter hoch war, sprangen wir jedoch wieder. Das Wasser war eiskalt aber glasklar und die Natur herum traumhaft schön. Vom Fels konnte man den Wasserfall hinunter in das Becken und bis zum Grund schauen. Dadurch kam die Höhe einem fast höher vor als bei dem nächsten Wasserfall, der ca. 11-12 Meter in die Tiefe stürzte. Dort war das Wasser dunkelblau. Sven sprang zuerst und danach hüpfte ich in die Tiefe. Der Moment kam, in dem man sich frage, wo das Wasser bleibt, der Schrei stoppte und nach einer kurzen Stille tauchte ich in’s Wasser ein. Warum macht man so etwas? Es ist nur ein kleiner Schritt, man muss sich nur trauen. Es entspricht nicht unserem natürlichen Instinkt in die Tiefe zu springen. Aber das Gefühl in der Luft zu sein, eventuell ein Kribbeln im Bauch zu spüren und froh zu sein, dass man es getan hat, ist es Wert. Wenn man das weiß, dann ist es nur ein kleiner Schritt nach vorne.
Danach schwammen und kletterten wir weiter den Fluss hinab. Da wir bereits gute Erfahrung im Abseilen hatten, schlug unser Guide vor, dass wir uns beim letzten Wasserfall inmitten des Wassers abseilen können. Das klang verlockend und so hatten wir am Ende noch ein kleines etwas rutschiges Abseilabenteuer. Anschließend ging es am und im Fluss zurück zum Auto. Kurz vorher mussten wir einen alten Tunnel der Minenarbeiter durch den Fels nehmen, in dem es in der Mitte stockdunkel war. Beim Auto angekommen schlug unser Guide vor noch in der kleinen Bar nebenan ein traditionelles Bifan Sandwich zu essen. Es war ein dunkles Brötchen mit einem lecker marinierten Schweinesteak drauf, sehr simpel, aber unglaublich lecker, wenn das Fleisch so zart ist. Es war eine großartige Tour mit einem tollen Guide und hat uns sehr viel Spaß gemacht!
Den Abend blieben wir auf einem Wohnmobilstellplatz in Arouca, wo wir am Dienstag in Ruhe arbeiten konnten. Vorher fuhren wir jedoch Montag noch auf die Hochebene bei Arouca, die uns unser Guide empfohlen hat. Von dort konnte man über die Landschaft bis zum Meer schauen. Die Aussicht war atemberaubend schön! Eine Ziegenherde kreuzte unseren Weg und am Ende das Weges schauten wir uns den Wasserfall „Cascata da Mizarela“ an. Montag Abend gingen wir im Ort noch essen und stellten fest, dass das portugiesische Essen sehr fleischlastig ist. Mein Filet Mignon war aber sehr lecker und zart.
Dienstag ging es von Arouca nach der Arbeit wieder zurück zum Meer zu einem Strand unterhalb von Esmoritz, Praia de Sao Pedro da Maceda. Dort brechen die Wellen bei Ebbe perfekt weit draußen, sodass man lange bis vorne zum Strand surfen kann. Wir konnten Dienstag und Mittwoch abends noch sehr gut nach der Arbeit surfen.

Donnerstag ging es nach der Arbeit wieder auf’s Wasser. Sven ging schon früher zum Strand und lernte beim Surfen ein deutsches Pärchen kennen, mit denen wir noch am Strand lagen. Sie schlugen vor, abends noch ein Lagerfeuer am Strand zu machen, was sehr verlockend klang, Das hatten wir bis jetzt noch nicht gemacht, also kann es nur gut werden. Es war ein sehr schöner Abend mit sehr netter Gesellschaft und interessanten Gesprächen.
Am Freitag hatten wir zum Glück wieder frei und konnten ausschlafen und danach am Strand relaxen. Anschließend fuhren wir nach Porto, um die Driving Range auszuprobieren und zum Abendessen einen leckeren Burger zu essen. Das war das perfekte Essen an solch einem Tag. Auf der Driving Range einen Korb Golfbälle in die Luft schlagen konnte man auch mal gut zwischendurch machen. Die Nacht haben wir nördlich von der Douro Mündung verbracht, wo es allerdings nicht sehr erholsam war, da es recht laut war.
Samstag fuhren wir von dort ein Stück weiter Richtung Norden nach Matosinhos, wo wir bereits 2018 in einem kleinen AirBnB ein verlängertes Wochenende verbracht hatten zum Surfen. Leider hatte der Laden, Chelo, wo wir frühstücken wollten (damals war es super lecker!) erst ab 11:00 uhr auf, daher frühstückten wir woanders. Dann gingen wir schnell eine Stunde Surfen, bevor Sven mich zum Flughafen brachte. Für die nächste Woche wollte ich gerne in Hannover sein, da ich am kommenden Donnerstag & Freitag eine Fortbildung zum Transaktionsanalyse-Coach/ Berater anfangen wollte. Und es hat sich gelohnt! Allerdings konnte ich feststellen, dass es mir in Portugal im Moment viel besser gefällt. Somit war ich froh. als es am nächsten Samstag wieder zurück ging! 🙂

Insgesamt fand ich diese letzten zwei Wochen sehr interessant, da ich den perfekten Kontrast zwischen Hannover und Portugal erleben konnte. In Hannover war es sehr schön Freunde und Familie wiederzusehen. In Portugal wartete Sven auf mich und unsere zahlreichen Outdoorabenteuer. Das vielfältige Land und die Leute gefällt uns dort sehr gut und wir sind sehr dankbar, dass wir unseren Sommer und Herbst hier verbringen können. Auf weitere abenteuerliche Wochen in Portugal!
Wunderschööön, ein Traum. Macht so weiter. Bleibt gesund und kommt so zurück.
Danke für die Adresse.
Liebe Grüße
Luise-Oma
Willy-Opa
Vielen lieben Dank! Das machen wir.
Bis bald,
Sven & Anja