Ins kühle Nass und hoch hinaus – Portos Strände & Berge

Ins kühle Nass und hoch hinaus – Portos Strände & Berge

August 30, 2020 0 Von anjali

In unserer 10 Vanlife Woche genossen wir die Zeit am Meer bis es uns wieder in die Berge zog. Die Woche begann mit Kiten bei Viana und dann hielt es uns dort nicht länger und wir mussten weiter Richtung Süden reisen.

Nach einer weiteren schlaflosen Nacht auf dem Wohnmobilstellplatz am Kitespot bei Viana, in der wir mindestens 20 (!) Mücken töten mussten, verließen wir am Dienstag nach der Arbeit den Ort. Wir schauten uns die Altstadt von Viana an, die sehr schön ist. Danach beschlossen wir bei einem Supermarkt in der Nähe, bei dem es auch Waschmaschinen gab einen Stop zu machen, um einzukaufen und Wäsche zu waschen. Nachdem alles fertig gewaschen und getrocknet war fuhren wir oberhalb von Viana zu einem Tag und Nacht Parkplatz bei Carreco, der direkt am Meer lag. Frisch geduscht schlüpften wir ins saubere Bett und schliefen mit Meeresrauschen ein.

Am nächsten Tag begann mein Tag mit einem kurzen Strandspaziergang, bevor ich anfing zu arbeiten. Mittags machte Sven uns vegane Burger, die wir am Strand aßen. Bevor ich mein letztes Meeting hatte für den Tag, konnte ich während eines Vortrages noch kurz mit dem Tablet am Strand liegen und Inspirationen sammeln. Das war perfekt, denn zum Feierabend zog leider eine dicke Wolkenfront und Nebel auf. Das war ein Zeichen für uns weiter zu fahren. So fuhren wir weiter in den Süden zu dem nächsten Parkplatz bei Mar. Dort standen wir wieder direkt am Meer und konnten nach der Arbeit ins Wasser gehen und Strandtennis spielen. Leider war es zu felsig und die Wellen zu klein, sodass man nicht surfen konnte. Da es aber so entspannt dort war blieben wir bis Freitag Mittag.

Nach der Arbeit am Freitag fuhren wir erstmal nach Esposende, wo es eine Wasser- und Entsorgungsstation gibt. Eigentlich wollten wir danach dort zum Kitespot. Allerdings fiel bei der Toilettenentleerung der Verschlussdeckel leider in den Abfluss…
Unsere Toilette von E***** hatte uns schon die ganze Zeit nicht gefallen und war buchstäblich ein „Scheißklo“. Wir hielten oft Ausschau nach einer neuen, konnten allerdings bis jetzt noch keine finden. Dass wir uns jetzt doch so schnell ungewollt von ihr trennen mussten, hätten wir nicht gedacht. Es nahm uns auf jeden Fall die Entscheidung ab – vielleicht war es auch Schicksal. Wahrscheinlich hätten wir uns sonst noch bis zum Schluss mit der alten herumgeärgert, denn sie war vorne bei der Abflussklappe nicht ganz dicht, weshalb wir den Füllstand immer im Auge behalten mussten. Auch der Ablass war von der Konstruktion her eher suboptimal, da er direkt nach hinten an der untersten Stelle hinaus ging. Somit waren wir doch nicht Kiten, sondern verbrachten unseren Freitag damit eine neue Toilette zu jagen. Nach 30 min Fahrt waren wir in der Nähe von Porto bei einem kleinen Campingausrüster angekommen, der allerdings im Urlaub war. Zum Glück gab es in der Nähe bei Porto einen weiteren Laden, bei dem wir auch unseren neuen Porter Potti fanden. Diesmal mit doppeltem Volumen und „Scheiß-O-Meter-Anzeige“. 😉 Auch der Ablassstutzen ist in der Mitte oben drauf zum Ausklappen, was das Entleeren deutlich vereinfacht.

Da es jetzt etwas zu windig zum Kiten war, fuhren wir noch ein Stück südlicher zu dem Surfstrand in Esmoritz. Erschöpft und hungrig von der ungeplanten Toilettensuche und mit Hinblick auf die kleinen Wellen, machten wir uns einen entspannten Abend. Wir kochten uns etwas, fuhren auf der Strandpromenade Surfskate und schauten den Sonnenuntergang über dem Meer an.

Am Samstag frühstückten wir gemütlich auf dem Deich an der Promenade und schauten den Pro’s beim Surfen zu. Richtige Brecher rollten an den Strand und sogar die Gischt kam bis zu uns auf den Deich hoch. Damit entschieden wir uns in die Berge zu fahren. Wir hatten etwas weiter südlicher und im Landesinnere zwei Klettersteige gefunden und wollten den einen heute klettern. Nach 2,40 Std. Fahrt erreichten wir den Via Ferrata Caminho Sobre o Oceano Ordovicíco endlich. Der Zustieg war sehr verwuchert aber wir erreichten zum Glück den Einstieg. Nach ca. 2 Stunden kamen wir auf dem Gipfel an. Es ist ein leichter Klettersteig, der sehr schöne Passagen beinhaltet und eine atemberaubende Aussicht. Sehr empfehlenswert! Direkt nebenan befindet sich ein Kletterfelsen (40 Klettermeter). Da wir alles zum Klettern dabei haben und die Routen auf einer Übersichtskarte vor Ort ausgeschildert sind, entschieden wir uns, hier zu bleiben und am Fuße des Felses zu übernachten (Nähe Sarnadas Sao Simao). Um Mitternacht legten wir uns draußen auf eine Decke und schauten uns die Sterne an.

Nach einer ruhigen Nacht frühstückten wir und packten unsere Klettersachen. Der Zustieg zum Fels dauerte ca. 20 Minuten. Die richtigen Routen dem Fels zuzuordnen war gar nicht so einfach. Letztendlich machten wir eine Route, von der wir dachten, es könnte die sein, die wir machen wollten. Der Schwierigkeitsgrad passte für uns perfekt, doch der Spalt, den wir links am Fels erwartete erschien nicht. Wir stellten fest, dass es die Route 1 sein musste. Also gingen wir danach ein Stück weiter nach rechts am Fels und kletterten noch die Route 6. Von oben hatte man einen traumhaften Ausblick auf die Berge und umliegende Landschaft!
Danach gingen wir wieder zurück zum Camper, duschten und aßen Abendbrot. Da wir morgen um 9:00 Uhr in Arouca sein mussten, machten wir uns auf den Weg und fuhren wieder zurück Richtung Porto.

Insgesamt war es eine abwechslungsreiche Woche. Wir hatten die Chance mal wieder Kiten zu gehen und am Wochenende waren wir seit langem mal wieder klettern. Außerdem war neben dem Klettern der Klettersteig ebenfalls ein besonderes Highlight. Morgen geht das Abenteuer weiter und wir werden eine Canyoning Tour machen. Auf eine neue abwechslungsreiche Woche!