Vom Land bis zum Meer

Vom Land bis zum Meer

August 4, 2020 0 Von anjali

Diese Woche begann ganz idyllisch auf einem Bio Weingut, Chateau d’Esther, mitten auf dem Land in der Nähe von Bordeaux. Da es uns so gut dort gefiel blieben wir für zwei Nächte. Die Atmosphäre dort war sehr entschleunigend. Man konnte gemütlich draußen sitzen, neben einem pickten Hühner im Gras und hinter einem erstreckten sich die Weinberge. Während eines kleinen Spazierganges durch die Weinberge und einem Biotop, das mit zum Land gehörte konnte man die Flora und Fauna bewundern. Abends konnte man sich auf den Deich an den Fluss setzen und mit einem Wein den Sonnenuntergang genießen. Nur das Meer fehlte. Daher ging es anschließend zur zweiten Wochenhälfte wieder dorthin zurück.

Das Weingut zeichnet sich für seine Biodiversitätsstrategie aus. Neben den Rebstöcken wachsen Blumen, Obstbäume sind am Rand verteilt, in welchen Vogelhäuser platziert sind und auch das Biotop gehört mit zur Strategie. Dort findet man zudem Bienenkästen. Kein Wunder, dass das Endprodukt, der weiße Bordeaux Wein, sehr gut schmeckt. Auch die verschiedenen Rotweine und ein Rosé schmecken besonders. Wir sind allerdings eher Weißweinfans.

Ein paar Tage zuvor hatten wir uns eine Gas-Grillplatte für draußen gekauft, die sich perfekt zum Fischgrillen eignet. Wir hatten jedoch noch nach dem geeigneten Gasschlauch gesucht. Nachdem wir einen passenden zum Grill aber nicht für unseren Gasanschluss gefunden hatten, mussten wir feststellen, dass unser Duschschlauch perfekt passte. Zur Feier des Tages haben wir uns Mittwoch frischen Fisch geholt. Es gab Regenbogenforelle, Doradenfilet und eine riesen Garnele. Als Beilage haben wir uns Grillgemüse mit Feta und Kartoffeln serviert. Es war einfach köstlich! Schlemmen, wie es sich bei einem Chateau gehört.

Allerdings mussten wir feststellen, dass es im Landesinnere doch gefühlt deutlich wärmer war. Am Donnerstag wollten wir uns Bordeaux anschauen. Nachdem wir um 11:00 Uhr ausgecheckt hatten, sind wir erstmal an den Stadtrand gefahren, um weiter zu arbeiten. Um 16:00 Uhr war es allerdings so heiß im Camper (37 Grad), dass wir Feierabend machen mussten und uns kurzer Hand dafür entschieden haben wieder zurück ans Meer zu fahren. Es ging zur Dune du Pilat. Genau nebenan, beim Plage Petite Nice, gibt es einen Wohnmobilstellplatz, der normalerweise 25 € / Nacht kostet. Allerdings hatten wir bei Park4Night gelesen, dass der Automat gerade kaputt ist. Das war tatsächlich auch der Fall, was ganz gut war, denn der Stellplatz ist nicht gerade das Geld wert. Es gab keine Frischwasserzapf- oder Entsorgungsstelle, was bei anderen Stellplätzen eigentlich immer der Fall ist. Dafür war der Strand sehr schön und dort ging es auch direkt hin. Die Abkühlung im erfrischenden aber auch nicht zu kaltem Meer war traumhaft! Den restlichen Nachmittag & Abend haben wir also am Strand bzw. im Meer verbracht. Als es etwas kühler wurde haben wir uns am Camper etwas gekocht und auf einer Picknickbank am Meer gegessen. Anschließend konnten wir einen tollen Sonnenuntergang über dem Meer bewundern.

Am Freitag musste Sven noch etwas arbeiten. Also machte ich mich nach dem Frühstück alleine auf den Weg zum Meer. Mein Ziel war die Dune du Pilat. Zwar waren wir vor drei Jahren schon einmal dort, aber den Blick von dem höchsten Punkt der Düne wollte ich sehr gerne noch einmal genießen. Uns ist übrigens aufgefallen, dass wir damals auf genau dem gleichen Parkplatz standen und mit unserem umgebauten Campingcorsa sogar direkt am Meer parken konnten, dank der niedrigen Höhe (<2m).

Nostalgie – Unsere erste Frankreichreise 2017

Damals hatten wir gesagt, dass wir lieber einen kleinen Camper haben wollen, damit wir unter der Höhenbegrenzung durch passen, die es hier leider fast an jedem Strand am Atlantik in Südfrankreich gibt. Später überwiegte aber das Argument, aufrecht im Camper stehen zu können, was für eine längere Reise, welche wir gerade machen, auch wirklich sehr viel angenehmer ist. Man kann nicht alles haben. 😉 Zum Glück gibt es hier, zumindest in größeren Orten, auch immer bezahlbare Wohnmobilstellplätze.

Auf dem Weg zur Düne habe ich mehrer Bade- und Sonnenzwischnstops gemacht, was sehr entspannt war. Was dieses Mal ganz neu war, waren die unzähligen Gleitschirmflieger. So viel Gleitschirmverkehr am Himmel hatte ich noch nie vorher gesehen. Es soll ein recht einfacher Spot sein und ein scheinbar auch sehr beliebter. Wenn man möchte kann man auch 10 min Tandemfliegen für glatte 60 €. Ob sich das lohnt ist eine andere Frage. Wir haben uns auf jeden Fall dagegen entschieden. Wir kommen einfach noch einmal wieder, wenn Sven seinen Schein fertig hat und fliegen selbst. Das ist sicherlich aufregender.

Auf dem Rückweg habe ich dann Sven am Strand getroffen. Wir konnten zum ersten Mal unser neuen Strand-Ping-Pong Spiel ausprobieren und noch etwas zusammen relaxen. Den Abend haben wir danach am Strand mit einer Flasche des guten Weißweines vom Chateau d’Esther ausklingen lassen. Leider bei einem etwas weniger schönen Sonnenuntergang, da es bewölkt war.

Am Samstag ging es dann nach zwei Nächten weiter zum Plage le Salie Nord, wo es einen Kitespot geben sollte. Leider fanden wir dort wieder die 2m Höhenbrgrenzung und keinen Alternativparkplatz für Wohnmobile vor. Das war etwas schade. Um den Spot zu sichten, bin ich alleine die lange Straße mit dem Longboard bis zum Meer gefahren. Auf dem Lageplan am Strand war der Kitespot nördlich des Strandes eingezeichnet, in Richtung der Lagune, die vor der Dune du Pilat liegt. Da der Wind erst am Sonntagnachmittag besser sein sollte, entschieden wir uns für Surfen und sind zum nächsten Wohnmobilstellplatz bei Biscarosse Plage gefahren.

Die Wellen und die Strömung waren anspruchsvoll. Zwischendurch fing es auch etwas an zu regnen. Aber letztendlich haben wir doch noch einen ganz guten Spot gefunden, bei dem wir etwas surfen konnten. Manchmal kam die Welle allerdings auch von hinten, da direkt vorne am Strand eine Wasserrinne bei Ebbe entstand. Von der Seite floss Wasser hinter der Sandbank hinein und eine zweite Welle bildet sich. Diese prallte dann auf die Welle, die vom Meer kam. Wenn man gerade surfte und genügend Geschwindigkeit hatte, dann sprang man über diese drüber. Nach unser Surfsession haben wir uns auf unserer neuen Grillplatte vor dem Camper Abendbrot gemacht. Der Stellplatz gefiel uns ziemlich gut. Man kann dort draußen gemütlich sitzen, fast wie auf einem Campingplatz. Eine Entsorgungsstation und Frischwasserzapstelle sowie eine Toilette sind vorhanden. Und das beste ist, bis zum Meer sind es nur ca. 300m.

Am nächsten Tag sollte der Wind noch etwas besser sein, sodass wir den Kitespot noch einmal testen wollten. Nördlich vom Strand Plage le Salie Nord konnte man an der Hauptstraße auf einem kleinen Parkplatz parken und mit all unserem Kiteequipment sind wir den langen Weg durch den Wald zum Strand gelaufen. Als wir am Strand ankamen musste wir leider feststellen, dass die Wellen viel zu hoch für uns zum Kiten waren. Dafür war der Strand sehr schön und leer. Also haben wir uns gesonnt und waren noch im Meer schwimmen. Auf dem Weg zurück zum Camper haben wir an den Kiefern im Wald überall Beutel hängen sehen. Nach einer kurzen Recherche fanden wir im Netz heraus, dass dort Kiefernharz gewonnen wird, mithilfe einer ökologischen und nachhaltigen Erntemethode (www.biogemme.holiste.com).

Anschließend sind wir wieder zurück zu dem Wohnmobilstellplatz am Biscarosse Plage gefahren, wo wir die nächste Woche beginnen wollten. Bis Dienstag sind wir dort geblieben. Der Internetempfang war dort recht gut, außer wenn man größere Videodateien zur Bearbeitung herunterladen muss. Aber zum Nachmittag war selbst so etwas zum Glück fertig geladen am zweiten Tag. ;-D
Wir können zumindest feststellen, dass hier im Süden am Meer der Empfang generell oft ausgelastet ist. Je mehr Personen an einem Ort sind oder das Wetter schlechter ist, desto bescheidener ist der Internetempfang.

So sind wir unter der Woche oft auf der Suche nach dem perfekten Arbeitsplatz – ein ruhiger, nicht zu touristischer und überlaufender Ort aber mit einer Abkühlungsmöglichkeit direkt in der Nähe. Und das spiegelt auch diese Woche wieder. Mehr dazu und natürlich, wo wir noch überall verweilt haben, gibt es im nächsten Blogpost zum Wochenende zu lesen.