
Bretagne: Wind- & Wassersport Eldorado
Die Bretagne bietet sehr schöne Kite Spots und wenn der Wind nicht gut genug ist, die Wellen aber ausreichend, findet man immer in der Nähe auch einen guten Surfspot. So haben wir auch die zweite Woche unseres Urlaubes gut verbracht. Nachdem die erste mehr von Kultur, Land und Leute entdecken geprägt war, konnten wir nun unser Sportequipment nutzen.

Als erstes sind wir nach Keremma gefahren, weil wir im Internet gelesen hatten, dass es hier eine gute Kitebucht gibt. Direkt hinter der Düne an einem weißen Sandstrand mit türkisfarbigem Wasser in der Bucht haben wir einen schönen Platz zum Übernachten gefunden, auf dem wir insgesamt jetzt schon vier Nächte verbracht haben. Direkt hinter der Bucht befindet sich östlich von dort eine Lagune, die sich bei Flut mit Wasser füllt. Das steh tiefe Wasser ist ein perfektes Anfängerkiterevier und eignet sich bei fast allen Windrichtungen. Deshalb stand am ersten Tag hier Kiten auf dem Programm. 15 – 17 Knoten ist die am besten geeignete Windstärke für unser 11er Kite und wir hatten mal wieder Glück. Das liegt bestimmt an den vielen Glückskarten und Grüße die wir vor unserer Abreise bekommen haben – vielen Dank allen dafür!!

Am nächsten Tag sollte der Wind jedoch schwächer sein. Dafür haben wir ca. 20 km von hier einen Spot zum Wellenreiten gefunden, der sogar recht bekannt ist – Le Dossen – Santec. Die zweite Nacht haben wir dort in der Nähe auf einem recht vollen Wohnmobilstellplatz übernachtet und sind dort zum Surfen gefahren. Die Wellen waren perfekt. ENDLICH konnten wir sogar zwei Tage hintereinander unsere neuen Boards ausprobieren. Mit unserem Longboard und dem Softech Bomber hatten wir die passenden Boards bei 1,90 m Wellenhöhe. Sehr lange haben wir auf diesen Moment gewartet! Und das Gute ist, auch wenn es regnet oder keine Sonne scheint, beim Surfen stört das nicht.
Nach den zwei Tagen Surfen sollte der Wind und die Windrichtung wieder perfekt für uns sein zum Kiten. Daher sind wir wieder zurück zu der Lagune gefahren und auf den alten Stellplatz. Hier konnten wir auch mal wieder unsere Dusche nutzen. Nur der Duschvorhang musste diesmal installiert werden, da doch ein paar Leute manchmal vorbeigekommen sind. Dazu muss man etwas kreativ sein und wir haben tatsächlich eine super Lösung gefunden.
Das Highlight des nächsten Tages war auf jeden Fall, dass Sven seine perfekte, erste Wende gefahren ist! An dem Kitestrand gab es außerdem eine Char à Voile Schule und dies sollte der Ort sein, um es zu testen. Also haben wir für Freitag einen Kurs gebucht.
Char à Voile ist von der Technik her wirklich wie Segeln und sollte man unbedingt mal ausprobiert haben, wenn man in der Gegend ist. Wir würden es sogar noch mal wiederholen. Es macht Spaß über den Sand zu segeln und um die Kurven zu fahren. Nur die Hände werden vom Trimmen recht beansprucht und man weiß danach, was man getan hat.
Nach dem Strandsegeln füllte sich die Lagune mit Wasser, die Windstärke lag wieder bei 15-17 Knoten, also musste das Kite wieder ausgepackt werden und es ging ab auf’s Wasser. Völlig ausgepowert konnten wir an dem Abend auf jeden Fall super schlafen!

Obwohl wir Freitag unser leckeres Essen – es gab frische Garnelen mit Zucchini, No.1 Spaghetti (die schmecken am besten) und Pesto – komplett aufgegessen hatten, schien Samstag leider keine Sonne und stattdessen regnete es und es war sehr nebelig. Deshalb entschieden wir uns weiter in den Süden zu fahren nach Brest, um etwas Shoppen zu gehen. Am Hafen von Brest gibt es einen recht großen Rip Curl Shop, der eine breite Auswahl an Wassersportequipment hat. Wir brauchten vor allem noch einen Boardbag für unseren Bomber und eine Leash für unser mini Malibu Board. Außerdem ist bei der Reduzierung von Gepäck mein altes Kite Sitztrapez zu Hause geblieben, weshalb wir jetzt nur noch das Hüfttrapez dabei hatten, was für mich etwas zu groß ist. Dort habe ich, dank einer sehr guten Beratung (auch auf Englisch), ein passendes neues Hüfttrapez gefunden. Generell gab es gute Angebote, auch wenn der Laden etwas chaotisch war und eher so aussah, als ob gerade ausgemistet wird.
Neues Kite Hüfttrapez, 17:00 Uhr, 18:00 Uhr Hochwasser – was tun Sven und Anja? Direkt ging es die 50 km wieder zurück zu der Lagune, um die neue Errungenschaft zu testen, was sich definitiv gelohnt hat. Das ist ein großer Vorteil der Bretagne, man ist schnell überall, ob West-, Nord- oder Südküste, die kurzen Entfernungen machen das Wechseln der Spots sehr gut möglich. Und wieder verbrachten wir die Nacht in Keremma an unserem alten Lieblingsplatz – fast fühlen wir uns schon wie zu Hause hier. 😉


An unserem letzten Urlaubstag wollten wir jedoch mal etwas anderes noch sehen und einen neuen Ort erkunden, an dem wir die nächsten Tage bleiben, wenn wir wieder anfangen zu arbeiten. Wir hatten einen neuen Kitespot rausgesucht am Plage Sainte-Marguerite. Leider war der Wind Sonntag eher Bescheiden. Dafür haben wir seit zwei Wochen das erste Mal einen Stellplatz auf einem Campingplatz (Camping des Abers) direkt am Strand. So konnten wir einen entspannten Strandnachmittag verbringen und uns ein wenig sonnen und relaxen. Abend’s ging es für mich noch eine kleine Runde SUPen – ganz ohne Aktivität geht’s dann doch nicht.
Jetzt sind wir gespannt, wie die nächste Woche ablaufen wird. Drei Nächte bleiben wir erstmal hier und wenn es uns gefällt vielleicht auch etwas länger. Allerdings sind auf dem Campingplatz wirklich sehr viele deutsche Gäste und ich bin doch gerade dabei mein Französisch wieder aufzufrischen 😉 – also mal sehen wie lange wir es hier aushalten.
Insgesamt, als Fazit von unseren ersten zwei Wochen, haben wir gemerkt, dass das Leben im Camper gefühlt langsamer verläuft und sehr entschleunigt. Für vieles braucht man einfach länger Zeit, man ist ständig am hin und her räumen und aufräumen. Es lässt sich sehr gut in den Tag hineinleben und wir sind oft erstaunt, wie spät es dann doch schon ist. Trotzdem haben wir es geschafft an unserem ersten Arbeitstag heute um 7:00 Uhr zu starten und das beste war, man ist danach direkt am Strand, das Wasser spiegelglatt und so klar, dass man bis zum Grund schauen kann. Perfekt also für eine After-Work-SUP-Tour auf dem Meer!